Hallo und Ni hao 你好,
In diesem Blogeintrag werde ich über die chinesische Küche sprechen und euch einige interessante Fakten erzählen.
Das chinesische Essen in China ist echt nicht zu vergleichen mit dem was wir von den China-Restaurants in der ganzen Welt kennen. Das bezieht sich nicht wirklich auf die Gerichte, aber eher auf die Gewürze die verwendet werden und auch auf die Natürlichkeit des Geschmacks. In China gibt es eine extrem große Vielfalt an Essen in den verschiedenen Provinzen. Man kann zum Beispiel sagen, dass in der nördlichen Region und in Peking 北京 auch die Mongolische Küche die regionale beeinflusst, in Shanghai 上海 ist der Reis von großer Wichtigkeit und in der Region Sichuan 四川 wird teilweise extrem scharf gegessen. Aber auch in den Provinzen gibt es Unterschiede in der Regionalküche. Essen findet man in China generell überall, ob zu Hause bei jemanden, im Restaurant, auf der Straße oder an kleinen Street Food Ständen.
Der Reisanbau und Gemüseanbau in China
In der Provinz Zhejiang in der Region Qingtian 青田, die zu den ländlicheren Gebieten gehört, besitzen viele Leute Felder und bauen dort Reis, oder Fan 饭, als Selbstversorgung an. In diesen Reisfeldern wird ein ökologischer Dünger verwendet, was mitunter heißt, dass die Leute ihre eigenen Ausscheidungen als Dünger verwenden. Auch wenn das vielleicht ekelig klingen mag, hat das einen sehr guten Grund: die Leute arbeiten in dem Reisfeld, mit ihren Füßen im Wasser stehend, ohne irgendeine Art von Schutz. Wenn sie also nicht einen ökologischen Dünger verwenden würden, würden die Chemikalien über ihre Haut in ihren Körper gelangen.
Ein interessanter Fakt: Wir glauben alle das Reis das chinesischste Essen überhaupt ist, aber habt ihr gewusst, dass man den Reis oft gar nicht oder nicht sofort hergestellt bekommt als Gast? Das hat damit zu tun, dass Reis als sehr billiges Lebensmittel und vor allem sehr füllendes Essen gilt und die Gastgeber nicht zeigen möchten, dass sie nicht viel Geld haben. Auch in den teureren Restaurants bestellt man oft keinen Reis, sondern nur Hauptgerichte, die einzige halbwegs Beilage wäre Chaomian 炒面 – also gebratene Nudeln
In Qingtian 青田 wird auch Gemüse angebaut. Nach der Ernte gibt es dann verschiedene Arten das Gemüse zu verwenden: manchen kochen es gleich, andere wiederum lassen die Blätter trocknen und somit werden sie für eine längere Zeit konserviert. Das Jie Cai ist eine Art Kraut, das die Leute wirklich überall auflegen - ja sogar auf einen Gedenkstein - um es trocknen zu lassen. Wenn das dann trocken ist, wird es geschnitten und mit Salz gekocht, danach wird es wieder zum trocknen aufgelegt. In dieser Region werden auch Erbsen in allen Varianten und auch Orangen angebaut.
Ein weiteres wichtiges Lebensmittel ist die Bambuswurz, Zhugen 竹根. Diese kommt vom Bambusbaum, wird aber geerntet, wenn dieser noch nicht reif genug ist. Wie man das sieht? Die Farbe sagt es einem: wenn der Baum noch gelblich ist und braune pelzige Blätter hat, kann man ihn noch essen, wenn er aber schon grün ist, dann nicht mehr. Den Bambus kann man frisch essen, aber auch trocknen und so wieder für eine längere Zeit konservieren. Der getrocknete Bambus schaut beinahe aus wie getrockneter Fisch.
Küchen in China
Falls ihr euch gefragt habt wie in China gekocht wird, das hier ist eine Küche von einem buddhistischen Tempel. In den ländlicheren Gebieten wird mit großen Holzöfen mit Feuer gekocht. Das Feuer wärmt so die Woks aus die sich unter den Bambusdeckeln verstecken. Dieses Feuer ist sehr wichtig für die Küche, weil es dem Essen einen gewissen Geschmack gibt. Um das Feuer anzuheizen braucht man natürlich Holz und Heu - wobei es früher nicht so leicht war, denn in den Dörfern war kein Holz zu finden. Es war die Aufgabe von den Frauen, den Berg hochzusteigen und dort im Wald Holz zu suchen für das Kochen. In den Städten, sind die Küchen sehr anders - wobei hier der ökonomische Stand der Menschen von Bedeutung ist bei der Größe der Küche und ob die Geräte modern sind oder nicht. Jedoch wird meistens mit einem Gasherd gekocht. Habt ihr gewusst, dass es sogar in den modernen Apartments keinen Ofen gibt? Zudem Gasherd hinzu kommt ein Dampfgarer, Zhengguo 蒸锅.
Chinesische Gerichte
In China gibt es eine Vielfalt an verschiedenen Gerichten.
Es gibt auch Restaurants in denen man sich sein Essen direkt vor dem Kochen ansehen und aussuchen kann. In diesem Restaurant hatte sie zum Beispiel Fisch, Aal, verschiedene Schnecken, Rochen, Shrimps, ja sogar noch lebende Meerestiere. Unter diesem waren beispielsweise Fische, Krabben, Langusten und Hummer, Garnelen, Schildkröten und der "Penisfisch".
Generell kann man sagen, dass in China viel Fisch gegessen wird, mit verschiedenen Soßen, wie beispielsweise Ingwer, Soja, Chilli, Knoblauch und noch viel mehr. Der Fisch wird mit alles Gräten serviert, man schiebt sich dann einfach mit den Stäbchen ein Stück in den Mund und spuckt die Gräten auf den Tisch. Habt ihr auch gewusst, dass man in China auch den Fischkopf isst? Auch rohen Fisch gibt es, den serviert man meistens mit einer scharfen Sojasoße - Jiang You.
Rippchen im China-Style sind eines meiner Lieblingsgerichte, man nennt sie Paigu 排骨 und sie sind mit einer süß-sauren Sojasoße mariniert. Oft werden die Rippchen mit dem Fett und den Knorpeln serviert (die Chinesen essen auch das!), aber das Fleisch alleine ist einfach super zart und köstlich. Ein anderes meiner Lieblinge sind Baozi 包子, das sind kleine gefüllte Knödelchen mit Hackfleisch, Gemüse und Sojasoße, die werden dann gedämpft in Bambuskästchen. Es gibt auch eine Variante ohne Füllung, die heißt Mántou. Mein letzter Favourit ist Jiaozi 饺子, hier gibt es sehr viele Varianten wie man diese servieren kann - ob in der Wantan Suppe oder fritiert, diese Teigtaschen mit Schweinefleisch, Schnittlauch und Koriander schmecken einfach Wahnsinn. Es gibt natürlich auch andere Füllungen - auch vegetarische.
Im Geschäft in China
In China gibt es eine extrem große Auswahl an Kernen und Nüssen als Snack für zwischendurch. Zum Beispiel gibt es Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Zucchinikerne, Lotussamen, Sojasamen und noch viele, viele mehr. Die Kerne werden alle geröstet und mit verschiedenen Kräutern gewürzt. Die grünen, beispielsweise, sind mit Wasabigeschmack. Es gibt auch extrem viele Nüsse, wie die chinesische Walnuss, Pecannuss oder auch Macadamia.
In den Supermärkten gibt es auch immer wieder sehr viel Trockenfleisch und Trockenfisch. Aber auch chinesische Süßigkeiten, die aber mit der klebenden und ziehenden Masse aus Früchten oder Nüssen meistens nicht dem entsprechen was wir uns vorstellen. Was auch ein Trend ist sind die verpackten Trockenfrüchte, wie Yangmei 杨梅 oder Cranberry. Auch wenn es so ist, dass die Trockenfrüchte meist nicht so lecker sind wie die frischen, muss man aufpassen, wenn man am Frischemarkt oder auf der Straße Früchte kauft - die sind oft stark mit chemischen Dünger oder Spritzmittel behandelt.
Was trinken in China?
Als Tradition wird in China Tee getrunken, aber natürlich gibt es auch andere Sachen. Generell muss man ja beachten, dass man in China kein Leitungswasser trinken kann. Also gibt es auch Wasser in großen Containers oder kleineren Flaschen zum kaufen. Als Getränkeflaschen kann man auch viele Variationen von kaltem Tee kaufen - natürlich extrem gesüßt -, oder auch Säfte mit viel Fruchtfleisch (welche aber auch künstlich sind), darunter zum Beispiel Trauben und das Fruchtfleisch vom Pfirsich. Eine Anmerkung dazwischen: in China wird der Pfirsich fast immer rosa präsentiert, weil das in den Kinderserien auch so dargestellt wird. Es gibt natürlich auch die Standard Soft Drinks wie bei uns, Cola Kele 杨梅 und Sprite Xuebi 雪碧, ja sogar eine chinesische Variante des Red Bull, aber ohne Kohlensäure. Etwas sehr interessantes ist, dass man in einigen Cafés eine Tasse heißes Wasser hingestellt bekommt. Dieses Wasser ist zum trinken, generell trinken die Chinesen nie kaltes Wasser, weil das sehr schlecht für den Körper ist.
Comments